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Türmerwohnung, "Blekprinzessin" und Apothekermuseum in St.Marien

Der Turm der St. Marien-Kirche in Harzgerode zählt zu den ältesten Bauwerken der Stadt. Das Kirchenschiff der Kirche wurde mehrfach bei Stadtbränden zerstört, letztmalig 1635. Nur der massive Kirchturm widerstand allen Bränden. Das heutige Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1698. Die Innenausstattung dieser Kirche, die aus dieser Zeit stammt, mit ihren drei Emporen und dem Fürstenstuhl ist bemerkenswert und sehenswert. 

Unter dem alten Turm ist ein Gewölbe, in welchem Fürst Wilhelm von Anhalt-Bernburg-Harzgerode sowie seine erste Gemahlin prunkvoll beigesetzt worden. Außerdem findet man dort noch zwei Holzsärge von Nichten des Fürsten, eine davon ist eine lokale Berühmtheit, die so genannte "Blekprinzessin". Richtig hieß sie Wilhelmine Augusta von Solms-Sonnenwalde (1697 - 1767), eine Prinzessin von Anhalt und verbrachte viele Jahre im Schloss Harzgerode. Sie soll Besuchern mit Vorliebe die Zunge heraus gesteckt haben, die "Bleke". Nach ihrem Tod wurde ihr Leichnam mumifiziert und in der Fürstengruft in der Harzgeröder Marienkirche beigesetzt. Dort gehörte sie über viele Jahrzehnte zu den "Sehenswürdigkeiten" für die Konfirmanden. Nachdem die Fürstengruft 25 Jahre lang verschlossen war, wurde sie nach eingehenden Restaurierung sowohl an den Sarkophagen und Särgen als auch am Gewölbe im Mai 2009 am Tag des offenen Denkmals neu zur Besichtigung freigeben. Die Kosten für die Sanierung von Särgen und Sarkophagen konnte dank der Aktion "Rettet unsere Fürsten" und der Vorjahresspendenaktion aufgebracht werden. Während der Öffnungszeiten der Kirche ist auch diese Gruft zu besichtigen.

Die St. Marien-Kirche und insbesondere der Kirchturm haben aber noch weit mehr zu bieten. In der Kirchturmspitze, knapp hundert Stufen hoch, befindet sich seit dem 17.Jahrhundert eine Türmerwohnung. Der Türmer, auch Turmwächter oder Turmbläser genannt, hatte die Aufgabe, vom höchsten Punkt der Stadt vor Gefahren zu warnen. Besonderes Augenmerk musste der Türmer auf Brände legen, vor die er die Bevölkerung warnen sollte. Er hatte die Pflicht, zu jeder vollen Stunde, mit seinem Signalhorn zu vermelden, das alles in Ordnung war. Bei einem entdeckten Feuer hängte der Türmer eine brennende Fackel an die Seite des Turmes, aus der das Feuer gesichtet wurde.

Der letzte Türmer im Harzgeröder Kirchturm war eine Türmerin. Bimmel-Paula wurde sie genannt, und wohnte und wachte mit ihrer sechsköpfigen Familie bis 1954 in dem Turm. Fleißige und engagierte Bürger haben diese Türmerwohnung, samt Wachraum, wieder hergerichtet und für Besucher zugänglich gemacht und zusätzlich noch ein Turmuhren-Museum eingerichtet. Diese knapp hundert Stufen hoch zu steigen ist aber nicht nur wegen der Museumsräume zu empfehlen, denn allein der Blick über die Stadt und den Harz lohnen den Aufstieg bereits.

Außerdem ist es zu empfehlen die untere Etage des Turmes zu besuchen, denn die beherbergt ein kleines aber feines Apothekermuseum. Initiatorin dieser Ausstellung ist die Inhaberin der Harzgeröder Berg-Apotheke Heidrun Probst, die zusammen mit der Pfarrerin Anke Dittrich sowie zahlreiche ehrenamtlichen Helfern dieses Projekt realisierte. Die Berg-Apotheke kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, die 1649 ihren Anfang nahm. Und das kleine Apothekenmuseum zeigt eine Vielzahl von interessanten Exponaten, deren älteste Stücke aus dem 18. und 19.Jahrhundet stammen.

Die Harzgeröder St. Marien-Kirche ist also ein interessantes und lehrreiches Ausflugsziel, das zudem die Geldbörse nicht übermäßig strapaziert. Den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern sei Dank gesagt!

Im evangelischen Gemeindezentrum, schräg gegenüber der Stadtinformation, können Kirchen- und Turmführungen angemeldet werden oder Sie besuchen die St. Marienkirche zu den festen Öffnungszeiten:

Montag 10.00 – 15.00 Uhr
Dienstag 10.00 – 16.00 Uhr
Mittwoch 10.00 – 15.00 Uhr
Donnerstag 10.00 – 16.00 Uhr
Freitag geschlossen
Samstag 10.00 – 15.00 Uhr
Sonntag 10.00 – 13.00 Uhr

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2010