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Die Goldene Aue und das Helmetal

Die Begrifflichkeit „Goldene Aue“ weckt Assoziationen. Schon seit alters her, was als „golden“ bezeichnet wurde hatte Wert, war äußerst begehrt, auch wenn es nicht aus dem Edelmetall bestand.

Im Südharzer Vorland, zwischen Nordhausen (Thüringen) und Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) erstreckt sich eine beckenförmige Ebene, die von dem Fluss „Helme“ durchflossen und von Harz, Windleite und Kyffhäuser begrenzt wird. Dieser kleine, nur etwa 65 km lange Fluss entspringt im Ohmgebirge in der Nähe des kleinen Eichsfelder Ortes Stöckey. Von dort fließt die Helme durch die Niederung in Richtung Südosten, um dann bei Kalbsrieth in die Unstrut zu münden.

Die Helmeniederung ist äußerst fruchtbar, sie zählt zu den ertragsreichsten Regionen Deutschlands. Dazu tragen neben dem nährstoffreichen Boden auch die zahlreichen Zuflüsse zur Helme bei, die für eine gute Bodenbewässerung sorgen. Insgesamt münden 26 Bäche in die Helme, 17 von Norden und weitere 9 von Süden. Der Fluss nimmt somit einen Großteil der Südharzer Niederschläge auf und leitet sie in die niederschlagsarme Goldene Aue.

Diese Bodenfruchtbarkeit wurde schon von den Menschen der Jungsteinzeit, also vor etwa 7 500 Jahren, erkannt und deshalb siedelten sie sich dort an. Da sich die Menschen früherer Zeiten vorrangig an Flüssen orientierten, Siedlungen wurden gegründet und verschwanden wieder, ist es auch nicht verwunderlich, dass zuerst die Helme als „Helmena“ im Jahre 968 urkundlich erwähnt wurde. Der Name „Helme“ bedeutet dabei so viel wie „Wiesenwasser“.

Die Bezeichnung „güldene Aue“ wurde erstmals in einer Urkunde des Klosters Walkenrieth aus dem Jahre 1144 genannt. Allerdings bezog sich diese Bezeichnung damals sehr regional auf das Gebiet um die Aumühle zwischen Görsbach und Auleben. Die Walkenrieder Mönche hatten zu jener Zeit dort begonnen Land zu kultivieren und einen Klosterhof anzulegen.

Im 12. und 13. Jahrhundert begannen Flamen aus ihrer angestammten belgischen Region Flandern auszuwandern und sich neue Siedlungsräume zu suchen. Einer davon war diese Südharzer Region, in die sie unerwünschter Weise zuzogen. Aus ihrer Heimat brachten diese Flamen umfangreiche Kenntnisse der Melioration mit; in jahrzehntelanger Arbeit entwässerten sie diese Helmeaue und legten Felder an. Auf das ganze kultivierte Land der Helmeaue übertrug sich dann der Name Goldene Aue. Sicherlich haben die Grafen von Stolberg, denen dieses Gebiet gehörte, sich über den Gewinn an fruchtbarem Land sehr gefreut. Die Goldene Aue war im Mittelalter eine „Kornkammer“, nur wenige andere Standorte hatten ähnliche Erträge aufzuweisen. Eine Erklärung für den Namen „Goldene Aue“ ist mir nicht bekannt, es liegt aber auf der Hand das die goldgelben Getreidefelder namensgebend waren. Wo viel Korn geerntet wurde, da waren auch viele Mühlen erforderlich um das Korn zu mahlen. Ein weiterer Faktor, der sicherlich den Wohlstand und den Machtzuwachs der Stolberger mit beeinflusste.

Auch war und ist die Helme immer schon ein sehr fischreicher Fluss, was für die Harzregion eher ungewöhnlich ist. Die Begründung dafür ist wohl in dem sehr geringen Gefälle und der daraus resultierenden Fließgeschwindigkeit abzuleiten. Fischarten wie Hecht, Karpfen, Zander sowie zahlreiche Weißfischarten, die in schnellfließenden Gewässern nicht anzutreffen sind, fühlen sich in der Helme wohl. Die zahlreichen Zuflüsse der Helme, die Meliorationsgräben, die regelmäßige Überflutung der angrenzenden Gebiete und er Fischreichtum, veranlassten den alten Chronisten Kranoldt (1692-1779) dazu, die Helme mit dem Nil zu vergleichen.

Heute hat man die Region „Goldene Aue“ erneut weiter gefasst, nicht nur der mittelalterliche Teil des Helmetales wir so bezeichnet sondern das gesamte. Das vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Gebiet war auch in der Neuzeit regelmäßig durch die Harzzuflüsse überschwemmungsgefährdet. Als Gegenmaßnahme wurde daher die 1966 fertiggestellte Talsperre Kelbra errichtet, die zusammen mit einem vorgeschalteten Rückhaltebecken den Hochwasserschutz gewährleistet. Die Goldene Aue umfasst heute die älteren Orte, die schon im Früh- und Hochmittelalter gegründet wurden, wie z.B.: Kelbra, Roßla, Bennungen, Hohlstedt, Wallhausen, Brücken, Riethnordhausen und Edersleben sowie die spätmittelalterlichen Orte flämischer Gründung wie z.B.: Martinsrieth, Katharinenrieth und Nikolausrieth.

Die Goldene Aue ist heute touristisches Kleinod mitten in Deutschland, abseits ausgetretener Touristenwege, aber auf engstem Raum ausgestattet mit historischen, geologischen und biologischen Besonderheiten. Die Auenlandschaft der Helme ist als Flusslandschaft des Jahres 2012/13 ausgerufen. Nicht nur weil in ihr 32 Fischarten zur natürlichen Fischfauna zählen, sondern auch weil seine Ufer, sowie die beiden Stauseen, heute das bedeutendste Wiesenbrüter- und Vogelrastgebiet Thüringens sind. Im Herbst rasten dort tausende Kraniche, die sich auf ihrem Flug nach Süden stärken. Vogelbeobachtungstürme bieten beste Voraussetzungen für das Beobachten der „Glücksvögel“. Und mit etwas Glück kann man Fischotter und Biber an den Flussläufen beobachten.

Weitere Informationen: Burg Kyffhausen auf dem Kyffhäuser, Königspfalz Tilleda

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2012