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Luthers Sterbehaus in Eisleben

Es gibt wohl keinen weiteren Deutschen der frühen Neuzeit, über dessen Leben so viel bekannt ist und das so akribisch erforscht wurde, wie das vom Reformator Martin Luther (1483 - 1546). Und dies zu einer Zeit, wo es noch nicht üblich war amtliche Register zu führen und wo Aufzeichnungen an sich noch recht sparsam ausfielen.

Das Interesse an Luthers Leben zu dessen Lebzeiten hatte Ursachen. Seine Freunde, Weggefährten und Unterstützer wollten Luthers Leben und Werk für die Nachwelt erhalten. Seine Feinde und Gegner hingegen hofften auf sein Scheitern und wollten dieses dokumentieren. Zwei verschiedene Interessenlagen also, die dazu führten, dass ein Bild von diesem Mann gezeichnet wurde, wie es wohl von keinem anderen seiner Zeit gezeichnet wurde.

Besonderes Augenmerk wurde auch auf den Tod des großen Kirchenreformators gelegt. Dies hatte ein tiefgehende religiöse Bewandtnis: Die Katholiken waren der Überzeugung, dass der Teufel Luther vom Sterbebett holen würde. Und die Lutheraner wollten belegen, dass Luthers Lehren zutreffen und die katholischen Auffassungen von Teufel und Höllenqualen – besonders in Verbindung mit dem Ablasshandel – damit ad Absurdum führen.

Somit wurde Luthers Tod zum politischen Ereignis. Schon im Jahr 1545, also ein Jahr vor Luthers Tod hatte man sein qualvolles Ableben vermeldet. Entgegen dem friedlichen Einschlafen war ein qualvoller Tod der Vorbote zur Fahrt in die Hölle. Diese Falschmeldung hatte Luther aber deutlich gemacht, wie wichtig besonders sein Tod für die Durchsetzung des Protestantismus sein konnte und er verfügte eine genaue Protokollierung seines Ablebens. So kam es dann auch: Seine engen Freunde Justus Jonas und Michael Cölius machten genaue Aufzeichnungen über den Tod von Dr. Martin Luther und hinterließen diese Protokollierungen der Nachwelt.

Am 17. Februar 1546 reiste Martin Luther von Halle nach Eisleben um einen Streit zwischen den Mansfelder Grafen zu schlichten. In Eisleben angekommen traf er sich mit seinem Freund, Förderer und Unterstützer Graf Albrecht von Mansfeld. Am Abend begann Luther über Brustschmerzen zu klagen – er hatte schon längere Zeit Herzbeschwerden. Er erholte sich aber wieder und zeigte guten Appetit beim gemeinsamen Abendessen. Am späten Abend bekam Luther erneut starke Brustschmerzen, die zunehmend stärker wurden. Einen Arzt zu holen lehnte er aber ab. Sein Freund Graf Albrecht reichte ihm zwei Löffel frisch geriebenen Narwalzahn mit einem Glas Wein, eine sehr teure Medizin in damaliger Zeit. Etwa 90 Minuten später begab sich Luther zu Bett. Bei ihm waren seine beiden Söhne Martin und Paul sowie sein treuer Freund Justus Jonas. Letzterer notierte: „Luther schläft mit natürlichem Schnauben“. Gegen ein Uhr in der Frühe wachte Luther auf, geplagt von starken Schmerzen in der Brust und Schüttelfrost. Sein Freund notierte Luthers Worte: „Wie ist mit übel. Mich drückt’s hart um die Brust, o ich werde in Eisleben bleiben.“ Zwei Ärzte wurden geholt, Familie und Freunde versammelten sich. Alle medizinische Versorgung half nichts. Luther rief: “Lieber Gott, mir ist sehr weh und angst – ich fahr dahin.“ Luther sprach ein Gebet, danach sprach er dreimal die Worte „Christi am Kreuz“, die damals traditionell zur Sterbeliturgie gehörten. Es folgte ein weiteres Gebet, dann sackte er weg. Alle medizinischen Anstrengungen blieben ohne Erfolg.

Seine Wegbegleiter Jonas und Cölius unternahmen einen letzten Versuch, in dem sich der Sterbende zu Christus bekennen sollte. Eine rituelle Handlung für das Protokoll. Luther wurde laut angeschrien: „Allerliebster Vater, bekennt ihr euch zu Christus, den Sohn Gottes, unseren Heiland und Erlöser?“ Luther antwortete mit einem deutlichen „Ja“ – das bestätigten alle Anwesenden – und verlor dann das Bewusstsein. Aus seinem Körper wich die Wärme, er wurde blass – es ist etwa 2.45 Uhr. Martin Luther war tot, verstorben an einem Herzinfarkt.

Luthers Leichnam wurde in Eisleben in einem weißen Kittel auf seinem Bett aufgebahrt, bis ein Zinn-Sarg gegossen worden war.

Das heutige Haus Andreaskirchplatz 7 in Eisleben wird heute als sein Sterbehaus bezeichnet. Das ursprüngliche Sterbehaus ist wohl nicht mehr erhalten. Vermutet wird heute aber auch, dass das wirkliche Sterbehaus das Stadtschloss (Markt 56 war), in dem sich heute das Hotel „Graf von Mansfeld“ befindet, ist. Die Annahme für das heutige „Sterbehaus“ als Sterbeort Luthers beruht auf einer Gebäudeverwechselung vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Der Preußische Staat errichtete im Jahr 1894 im Haus Andreaskirchplatz 7 eine Gedenkstätte für Martin Luther. An Hand der Sterbeberichte wurde versucht die darin genannten Räume nach zu gestalten.

Auch in unserer Zeit wollte man auf eine Luthergedenkstätte nicht verzichten. Man hielt daher an dem preußischen Luther-Sterbehaus fest. Dazu wurde ab 2011 das Sterbehaus geschlossen und grundlegend saniert. Außerdem wurde ein moderner Zweckbau direkt an das historische Gebäude angebaut. Dieser Neubau schuf Platz für ein Luthermuseum sowie Räumlichkeiten für weitere Ausstellungen.

Der Altbau – das Sterbehaus – ist in zwei Räumen so gestaltet, wie Martin Luther sie im Februar 1546 gemäß den Sterbeaufzeichnungen vorgefunden haben soll. Da die Originalmöbel nicht erhalten geblieben sind, wurden die Räume wieder so eingerichtet, wie es der preußische Staat 1894 hatte einrichten lassen, also im Historismus des 19. Jahrhunderts. Die Museumsräume entsprechen den Standards moderner Museumskultur mit hinter Glas präsentierten, gut beleuchteten Exponaten. Die in den neuen Räumen gestaltete Dauerausstellung trägt den Titel „Luthers letzter Weg“. Die Ausstellung setzt drei Schwerpunkte: Luthers Tod, Luthers Umgang mit dem Tod sowie die Beeinflussung von Tod und Sterben durch Luthers reformatorische Lehren.

Luthers Sterbehaus ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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Copyright der Fotos Wikipedia und der Texte Bernd Sternal 2014

 
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„Vergraben ist in ewiger Nacht der Erfinder großer Name zu oft. Was ihr Geist grübelnd entdeckte, nutzen wir; aber belohnt Ehre sie auch?“
Friedrich Gottlieb Klopstock (um 1760)


Der Autor Bernd Sternal (* 1956) ist gelernter Werkzeugmacher und Flugzeug-mechaniker sowie Dipl.-Ing. für Maschinenbau und Technologie. Er arbeitete als Manager in verschiedenen Branchen, war als Unternehmer, freiberuflicher Ingenieur und als Technologieberater tätig und er ist freier Erfinder mit zahlreichen nationalen und internationalen Patenten, Gebrauchs- und Geschmacksmustern. Seit 2006 ist er als Publizist und Autor tätig geworden. Mit dem Buch möchte er eine Brücke für Erfinder schlagen, sie aber auch aus seinem reichen Erfahrungsschatz schöpfen lassen. Auch möchte er einer breiten Leserschaft über das Erfindertum berichten, damit die Gesellschaft nicht vergisst, woher unser deutscher Wohlstand kommt und wie er zu erhalten ist. Denn erfolgreiche Erfinder sind auch Superstars, wenn auch fast immer im Verborgenen. Auch möchte er mit seinem Werk den Entschei-dungsträgern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft einen Spiegel vorhalten. Und letztendlich hat er versucht, hoffentlich intelligente und machbare Vorschläge aufzuzeigen, um dem Erfindertum in Deutschland wieder den Stellenwert einzuräumen, den es verdient – eine Spitzenposition.