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Behringer Brunnen und Kurzentrum Heilbad Bad Suderode

 

Leider musste das Kurzentrum in Bad Suderode am 01.07.2013 geschlossen werden!

In dem kleinen Heilbad Bad Suderode sprudelt eine Solequelle wie es wohl in Deutschland und Europa keine zweite gibt. Erstmals erwähnt wurde die „Wunderquelle“ im „Düsteren Tal“ bereits 1480. Ihre Heilwirkung, die auf einem ungewöhnlich hohen Anteil von Calcium beruht, wurde aber erst um 1820 nach ihrer Wiederentdeckung, durch den Kreisphysikus Dr. Ziegler untersucht. Und dann ging alles ganz schnell: die Calciumsole - Quelle wurde erschlossen und durch einen neuen Weg zugänglich gemacht.

Eine erste Badeanstalt entstand und das Wasser wurde nach Quedlinburg und ab 1827 in das bereits bestehende Alexisbad geschafft. Schnell erkannte man den Heilwert des Wassers mit seinen Primärbestandteilen Calcium, Natrium, Magnesium, Kalium, Chlorid, Fluorid und Sulfat. Der angeblich erste Kurgast von Suderode wird für das Jahr 1826 genannt. Und keine Werbung kann besser sein als Erfolgsreferenzen und „Mund-zu-Mund-Propaganda“. Suderode entwickelte sich in Windeseile vom einfachen preußischen Dorf zum Badeort. Die Gäste brachten Geld, dass in neue, schmucke Häuser mit Balkon (böhmischer Stil) und in Hotels und Pensionen mit Bademöglichkeiten investiert wurde. 

Aber es war noch beschwerlich Suderode zu erreichen. Um 1870 erbaute die Familie Vollmer nahe der Solequelle das Ausflugslokal „Felsenkeller“ und begann mit Omnibussen (Pferdekutschen) Kurgäste aus Quedlinburg abzuholen. Kurpromenaden wurden angelegt und weitere Kureinrichtungen geschaffen. 1885 erfolgte der verkehrstechnische Durchbruch – Suderode wurde an die Eisenbahnlinie Quedlinburg-Ballenstedt angeschlossen. Die Zahl der „Sommergäste“ nahm stark zu und es wurden neue Villen, Pensionen, Kureinrichtungen, das Bäderhaus und der Kurpark erbaut. Die noch heute erhaltene Bäderarchitektur entstand. Auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1898 wird Suderode auf Grund seines milden, geschützten Klimas als „harzisches Montreux“ bezeichnet. 1914 wir Suderode der amtliche Titel „Bad“ verliehen.

Zu dieser Zeit hat sich auch die Wissenschaft der Calciumsole angenommen. 1924 wird geschrieben: „Calcium-Quelle des Solebades Bad Suderode am Harz / Wissenschaftliche Unter-suchungen in den letzten Jahren durch Loew, Emmerich, Hamburger, Röse, Kuhnert u.v.a. haben ergeben, dass die Nahrung des Kulturmenschen einen erheblichen Mangel an Kalksalzen aufweist. Das Blut, das Gehirn, der Herzmuskel, das Knochengerüst, die Drüsenzellen und -säfte sind es, die am meisten unter der ungenügenden Kalkzufuhr zu leiden haben. Daher das statistisch einwandfrei von Röse festgestellte häufige Vorkommen von englischer Krankheit, Skrofulose, Knochenerweichung, auch bei der werdenden Mutter, Zahnfäulnis, Tuberkulose, Infektionskrankheiten, von mangelnder Stillfähigkeit der Mütter, daher die auffallend geringe Zahl der Militärtüchtigen in kalkarmen Gegenden. Hier kann die Bad Suderoder Calciumquelle als Vorbeugemittel durch Erhöhung der Kalkzufuhr eine geradezu segensreiche Wirkung auf die Volksgesundheit entfalten. Sie wirkt aber auch gleichzeitig als Heilmittel bei den oben erwähnten und einer großen Reihe weiterer Krankheiten, besonders des Stoffwechsels: Blutarmut, Gicht, Zuckerharnruhr, Fettsucht, Krampfzuständen der Kinder, Heufieber, sowie besonders bei so weit verbreiteten Krankheiten: der Tuberkulose und der Arterienverkalkung als ungemein wichtige Unterstützung des Heilungsprozesses.“

Im Jahr 1934 wurde der Calciumbrunnen mit seinem von Säulen getragenen halbkugelförmigen Kupferdach sowie der Kurpark in seiner heutigen Terrassenform erbaut. Während der DDR wurde zwar das Sanatorium „Willi Agatz“ gebaut, der allgemeine Kurbetrieb wurde aber stark vernachlässigt und der Behringerbrunnen wegen Verunreinigungen gesperrt. Die gesamte Bäderstruktur wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

In den letzten Jahren ist Bad Suderode wieder erblüht und hat zu altem Glanz zurückgefunden. Nicht wie früher, keine Zeit ist zurückzuholen. Es gibt nicht mehr, wie 1921, an jedem Tag der Woche ein Kurkonzert. Dafür müssen sie aber auch ihr Bad nicht mehr in einer Wanne nehmen. Ein großzügiges Kurzentrum ist geschaffen worden, mit einem modernen Schwimmbad mit Innen- und Außenbereich, mit Kurmittelhaus und Kuranlagen, mit Kurpark und Brunnenhalle, mit Gastbibliothek und Cafe, mit Veranstaltungsräumen und täglichen Veranstaltungen und mit einem Wellness- und Fitnesszentrum. Das ehemalige Sanatorium der DDR-SVK ist von der Paracelsus-Kliniken Gruppe erworben und zu einem modernen Therapiezentrum für Herz-Kreislauf und Krebserkrankungen ausgebaut worden.

Bad Suderode heute ist ein idyllischer aber moderner Kurort, der neben seinem Heilwasser besonders auf seine klimatischen und landschaftlichen Reize setzt. Seit dem Jahr 2000 ist der Ort mit dem Prädikat „Calciumsole-Heilbad“ dekoriert. Die Calciumsole wird heute nach neuesten medizinischen Erkenntnissen angewandt. Sie wird äußerlich wie auch innerlich zur Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Atemwegs-erkrankungen, bei Hauterkrankungen und bei Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt. Und da erwiesenermaßen „Medizin“ allein kein Heilungs- und Genesungsgarant sein muss, wird sich in Bad Suderode rundherum Mühe gegeben, damit es ihnen gut geht und sie sich wohl fühlen und gut erholt und gesund nach Hause zurückkehren.

Leider musste das Kurzentrum in Bad Suderode am 01.07.2013 geschlossen werden!

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Copyright der Fotos und Texte Bernd Sternal 2009